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Tennisarm

Schmerzender Ellbogen – häufig verursacht durch einen Tennisarm


Der Tennisarm ist eine chronische Sehnenveränderung (Tendinose) am äußeren Ellbogen. Die Beschreibung Tennisarm/Tennisellbogen ist oft verwirrend da dieses Krankheitsbild prinzipiell jeden betreffen kann (nicht nur Tennisspieler). Durch die ständige Belastung des Armes im täglichen Leben ist die Therapie eines Tennisarm oft herausfordernd. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie mehr über die typischen Symptome, die Diagnose und Tennisellbogen Therapie.

Was ist ein Tennisellbogen?


Am äußeren Ellbogen, dem lateralen Epicondylus, entspringen mehrere Sehnen welche in weiterer Folge als Muskel bis zur Hand verlaufen. Sie führen eine Streckung des Handgelenkes durch.

Durch vermehrte Belastung, geänderte Belastung oder manchmal ohne erkennbare Ursache werden die Sehnen gereizt. Dies führt zu einem chronischen Umbau der Sehne. Normales Sehnengewebe wird durch „minderwertiges“ Gewebe ersetzt. Zusätzlich wachsen kleine Gefäße und Nerven in die Sehne ein. Manchmal bilden sich auch kleine Risse.  Zusammengefasst wird diese krankhafte Veränderung als Tendinose. Es handelt sich hierbei nicht um eine Entzündung sondern eher um einen krankhaften Umbau der Sehne. 

Welche Symptome sind typisch?


Die typischen Symptome eines Tennisarm sind Schmerzen, insbesondere bei Druck, und/oder eine Schwellung am äußeren Ellbogen. Der Schmerz nimmt meist bei Belastung des Armes zu. Selbst ein Händeschütteln oder ein Glas zu öffnen kann schmerzhaft sein. Meist treten die ersten Symptome plötzlich auf. Oft reduzieren sich die Schmerzen nach einigen Wochen. In manchen Fällen, vor allem bei ständigem Einsatz der Arme, können die Symptome mehrere Monate oder gar Jahre dauern. 

Gibt es Präventionsmöglichkeiten um die Entstehung eines Tennisarm zu verhindern?


Da beim Tennisarm die ständige, repetitive Belastung einer Sehne zu Schmerzen führt ist eine ausreichende Muskelkraft, Koordination und Flexibilität der Unterarmmuskulatur nötig um Überlastungen zu minimieren. Spezialisierte Physiotherapeuten erkennen Muskeldezifite oder Imbalancen und leiten die richtigen Übungen professionell an. Prinzipiell gilt: Schnelle Belastungssteigerungen der Armmuskulatur sollten vermieden werden. Ein langsame Belastungssteigerung sollte immer erfolgen. Bei Schmerzen sollte die Belastung reduziert werden. 

Wie wird die Diagnose gestellt?


Das Gespräch (Anamnese) und die klinische Untersuchung des Patienten liefern erste Hinweise auf die richtige Diagnose. Bei Druck auf den äußeren Ellbogen oder Zug auf die Sehnen gegen Widerstand kommt es meist zu einer Schmerzverstärkung.  Die vermehrte Bewegung des Armes oder Sportarten mit vermehrtem Armeinsatz führen ebenso meist zu einer Schmerzverstäkung.

Der hochauflösende Ultraschall kann eine Tendinose immer darstellen. Wird eine krankhfte Veränderung des Gelenkes (Arthrose, Knochenveränderungen) vermutet kommt zusätzlich die MRT (Magnetresonanztomographie) zum Einsatz.

Dry Needling Tennisarm

Behandlungsdauer

Welche Therapieformen stehen beim Tennisarm zur Verfügung?


Bei akuten Schmerzen ist es am wichtigsten die Belastung zu minimieren. In manchen Fällen helft zusätzlich Kühlung der betroffenen Stelle oder die kurzfristige Einnahme von sogenannten NSAR-Medikamenten (Z.B. Seractil, Ibuprofen). Eine Bandage, ellbogennahe angebracht, bringt oftmals deutliche Schmerzbesserung und Unterstützung. Eine kurzfristige Ruhigstellung bei ausgeprägten Schmerzen ist oft sehr zielführend, jedoch nicht immer durchführbar.

Bei chronischen Schmerzen über mehrere Wochen sollte immer eine gezielte Physiotherapie mit Belastungstraining (z.B. exzentrisches Training) durchgeführt werden. Kommt es durch die gezielte Therapie zu keiner ausreichenden Schmerzlinderung kann eine ultraschall-gezielte Injektion erfolgen. Hierbei stehen 2 validierte Verfahren zur Auswahl.

Dry Needling der Sehne

ACP (Eigenblut) Injektion

Beim Dry needling wird unter Ultraschall Kontrolle eine kleine Einblutung in den krankhaften Sehnenanteil provoziert. Hierbei wird mit einer Nadel mehrmals in die Sehne gestochen. Bei der ACP-Therapie werden Eigenblut-Bestandteile in die Sehne gespritzt. Beide Verfahren führen zu einer Anregung der Wundheilung der Sehne. Eine Kortisoninjektion sollte, aufgrund einer potentiellen Schädigung der Sehne und fehlenden Langzeiteffekten nicht durchgeführt werden!

Bei lange bestehendem, nicht therapierbarem Tennisarm ist die Operation die letzte Möglichkeit um eine Schmerzreduktion zu erreichen. 

Zusammenfassend


Der Tennisarm ist eine relativ häufig auftretende, krankhafte Sehnenveränderung welche oft zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen am äußeren Ellbogen und Arm führt. Die gezielte Therapie und Entlastung ist wichtig um eine Chronifizierung zu vermeiden. 

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