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Sulcus ulnaris Syndrom

Plötzliches Kribbeln und Schmerzen im kleinen Finger – Verdacht auf Sulcus ulnaris Syndrom


Kleiner Finger taub, was nun? – oft ein typisches Symptom beim Sulcus ulnaris Syndrom (SUS). Es wird auch Ellenrinnensyndrom, Kubitaltunnelsyndrom (KTS) oder Sulcus nervi ulnaris Syndrom (SNUS) genannt.  Beim Sulcus ulnaris Syndrom kommt es zu einer Kompression des Nervus ulnaris (Ellennerv) am Ellbogen. Durch die Kompression entsteht langsam eine chronische Schädigung des Nervs. Deshalb leiden Patienten unter sensiblen (z.B. Kribbeln des kleinen Finger und Ringfinger) und motorischen (Ungeschicklichkeit der Hand) Reiz- und Ausfallserscheinungen.

Dieser Blogbeitrag beleuchtet die wichtigsten Symptome, mögliche Ursachen, die Diagnose (inklusvie Differentialdiagnose) und Therapie eines Sulcus ulnaris Syndroms.

Wieso ist mein kleiner Finger taub – Ursachen des Sulcus ulnaris Syndrom


Der N. ulnaris entstammt dem Armnervengeflecht, dem Plexus brachialis. Das Armnervengeflecht bildet sich am seitlichen Hals, direkt nach dem Abgang der Nervenwurzeln vom Rückenmark. Der Nervus ulnaris verläuft in weiterer Folge von der Achselhöhle über den inneren Ellbogen bis zum kleinen Finger und Ringfinger. Jede krankhafte Veränderungen des Nervus ulnaris, bestimmter Nervenwurzeln (C8/Th1) oder des Armnervengelflechts kann demzufolge Kribbeln oder Schmerzen in den kleinen Fingern auslösen.

Kompression am Sulcus ulnaris

Am häufigsten tritt diese Veränderung in einer kleinen Rinne, dem Sulcus ulnaris am inneren Ellbogen, auf. Der Sulcus ulnaris wird durch Knochen und Bänder begrenzt. Durch vermehrte Belastung des Nervs, beispielsweise durch Zugelbastung bei Schreibtätigkeit oder einen raumfordernden Effekt wie eine Arthrose des Ellbogengelenks wird der Nervus ulnaris gereizt.

Übersteigt dieser Reiz eine gewisse Dauer kann sich dies durch Kribbeln im kleinen Finger und Ringfinger bemerkbar machen. Nimmt die Schädigung des Nervus ulnaris zu können auch Schmerzen, Ungeschicklichkeit oder Kraftverlust der Finger eintreten. Im Spätstadium entwickelt man ohne Behandlung im schlimmsten Fall sogenannte Krallenfinger des kleinen und Ringfingers.

Ist das Sulcus ulnaris Syndrom häufig


Das Sulcus ulnaris Syndrom ist das zweithäufigste Nervenkompressionssyndrom des menschlichen Körpers und tritt bei ca. 1% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen und in ca. 18% kann das Sulcus ulnaris Syndrom beidseits auftreten. 

Die Diagnose des Sulcus ulnaris Syndroms


Der Verdacht auf ein Sulcus ulnaris Snydroms wird primär klinisch (typische Symptome) gestellt. Zusätzlich spielt die Nervenleitgeschwindigkeit (NLG) zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose eine wichtige Rolle. Hierbei wird die Leitfähigkeit des Nervs überprüft. Ist diese reduziert weist dies auf eine Schädigung des Nervs hin.

Wunderwaffe – Hochauflösender Ultraschall


In den letzten Jahren entwickelte sich der hochauflösende Nerven Ultraschall zu einer zuverlässigen, zusätzlichen Methode die Ursache der klinischen Symptome abzuklären. Er bietet ein exzellentes Auflösungsvermögen (Darstellung fast aller Nerven des menschlichen Körpers möglich) und kann Nerven in Bewegung untersuchen (dies ist speziell beim Sulcus ulnaris Syndrom wichtig da hier die krankhafte Veränderung oft nur bei abgewickeltem Ellbogen sichtbar ist).

Für die weitere Therapie ist es essentiell zu wissen warum die klinischen Symptome bestehen. Klemmt ein Band den Nerv ein? Führt eine Ellbogengelenksarthrose zur Druckbelastung des Nervs? Oder ist die krankhafte Veränderung gar nicht am Sulcus ulnaris sondern wo anders am Nerv lokalisiert.

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Vorteile des hochauflösenden Ultraschall

Hohes Auflösungsvermögen – detailierte Darstellbarkeit kleiner Nervenstrukturen

Nervendarstellung in Ruhe und bei Bewegung

Ultraschall-gezielte Nervenintervention (z.B. Nervenblockade)

Darstellbarkeit des gesamten Nervs – vom Ursprung bis zum Ende

Kein Sulcus ulnaris Syndrom? Hochauflösender Ultraschall zur Abklärung


Nicht immer muss ein Taubheitsgefühl oder Schmerzen im kleinen Finger durch ein Sulcus ulnaris Syndrom ausgelöst werden. Der hochauflösende Ultraschall bietet die Möglichkeit den gesamten Nerv und das Armnervengeflecht darzustellen. Deshalb erkennt der hochaufösende Ultraschall auch Schädigungen des Nervs auserhalb des Sulcus ulnaris.

Beispielsweise kann eine Band oder ein Muskel das Arm-Nervengeflecht (Plexus brachialis) einklemmen und dieselben Symptome auslösen. Oder es kann eine Engstellte unterhalb des Schlüsselbeines die Symptome verursachen. Ebenso kann der Nerv im Handgelenksbereich gereizt sein (Loge de Guyon Syndrom). Der Nerven Ultraschall erlaubt das Screening des Nervs über seinen gesamten Verlauf und erkennt die krankhaften Veränderungen zuverlässig.

Wieso ist es wichtig die Ursache und den Ort der Nervenkompression zu kennen?


Bestehen die Symptome bereits mehrere Monate und/oder verstärken sich und zeigen keine Besserung auf physiotherpeutische/ergotherapeutische Massnahmen ist ein operativer Eingriff oft nicht vermeidbar. Hierbei wird der Nerv im Sulcus ulnaris freigelegt und/oder nach vorne verlagert um ein weiteres Abklemmen des Nervs zu vermeiden.

Liegt jedoch beispielsweise eine deutliche Arthrose des Ellbogengelenks mit zusätzlicher Bedrängung des Nervus ulnaris vor und man behandelt diese nich adäquat kann auch nach dem operativen Eingriff weiterhin eine Berdrängung des Nervs vorliegen. Besteht beispielsweise die krankhafte Veränderung am Armnervengeflecht und nicht am Sulcus ulnaris wäre eine Operation am Sulcus ulnaris nicht zielführend.

Zusammenfassung


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Abklärung eines Sulcus ulnaris Syndroms mittels mehrerer diagnostischer Verfahren erfolgen sollte. Der Stellenwert des hochauflösende Ultraschall nimmt in der Diagnose eine Sulcus ulnaris Syndrom ständig zu und stellt mittlerweile ein wichtiges, zusätzliches Standardverfahren zur herkömmlichen Abklärung dar.

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