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Nervenblockade

Die Ultraschall gezielte Nervenblockade – auf den Punkt gebracht


Eine Nervenblockade ist ein Verfahren der Regionalanästhesie oder der interventionellen Schmerztherapie. Dabei wird ein Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) um einen Nerv gespritzt um die Nervenleitung vorübergehend zu unterbrechen. Hauptsächlich wird eine Nervenblockade für 3 Bereiche eingesetzt: Operation, Diagnose und Therapie neuropathischer Schmerzen. Mit der Kontrolle von Ultraschall kann hierbei das Medikament punktgenau eingespritzt werden. Dies nennt man ultraschallgezielt. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Durchführung einer Nervenblockade und deren Einsatzgebiete.

Ultraschallgezielt – genauer erklärt


Seit Geburt an sind Menschen mit Injektionen von Medikamenten konfrontiert. Meist im Rahmen von Impfungen oder als Therapie bei Schmerzen. Diese werden häufig anhand von anatomischen Orientierungspunkten durchgeführt. Bei einer Impfung in den Oberarm ertastet man den Muskel und führt die Nadel ein. Bei Schmerzen wird die Injektion am Hauptschmerzpunkt durchgeführt.

Mithilfe von Ultraschall, können Injektionen, wie bespielsweise eine periphere Nervenblockade, noch genauer durchgeführt werden. Manchmal sind diese ohne Ultraschall sogar als eher Sinnlos zu betrachten da der gewünschte Ort einfach nicht exakt erreicht werden kann. Der Ultraschall zeigt einerseits die Struktur die behandelt werden soll und andererseits die Nadel in Echzeit. Der Arzt beobachtet während der Injektion ständig die Nadel. Dies hat mehrere Vorteile: Das Medikament kann Millimeter-genau verabreicht werden (am Ort der krankhaften Veränderung). Die Medikamenten-Dosis kann minimiert werden. Komplikationen wie beispielsweise eine Gefäßverletzung können vermieden werden. Vor allem bei der peripheren Nervenblockade ist dies notwendig da Nerven kleine Strukturen sind und sich oft in unmittelbarer Umgebung von Gefäßen befinden.

Was passiert bei einer Nervenblockade


Zuerst wird mittels hochauflösendem Nervenultraschall der zu betäubende Nerv aufgesucht. Mittlerweile ist es möglich sämtliche Nerven des menschlichen Köpers, welche manchmal <1 mm klein sind, mit Ultraschall darzustellen. Ist der Nerv identifiziert, wird die Nadelspitze unter ständiger Ultraschall-Kontrolle knapp an den Nerv platziert. Danach wird das Medikament verabreicht.

Die Nervenblockade unterbindet für einige Zeit die Nervenleitung. Ist dieser, ein sogenannter rein sensibler Nerv, fühlt man danach eine Taubheit. Ist es zusätzlich ein motorischer Nerv, werden jene Muskel die durch den Nerv versorgt werden kurzfristig gelähmt. Nach einiger Zeit lässt die Wirkung einer Nervenblockade wieder nach.

Vorteile der Ultraschall-gezielten Nervenblockade

Zielgenaue Nervenblockade des gewünschten Nervs

Nebenwirkungsarm

Reduktion der  benötigten Medikamentendosis

Einsatzgebiete der ultraschall gezielten Nervenblockade


Neben einer Regionalanästhesie, welche bei Operationen angewendet wird, ist die Nervenblockade vor allem für neuropathische Schmerzen als Therapie und Diagnose geeignet. Neuropathische Schmerzen sind Schmerzen welche durch eine krankhafte Veränderung eines Nervs selbst auftreten. Um die Diagnose von neuropthischen Schmerzen zu stellen bedarf es oft einer peripheren Nervenblockade. Reagieren Patienten nach einer Nervenblockade mit einer ausreichenden Schmerzreduktion ist die Diagnose gesichert. Bei der Therapie wird versucht das Nervengewebe zu therapieren. In manchen Fällen hilft beispielsweise die zusätzliche ultraschallgezielte Injektion von Kortison um Schmerzen dauerhafter zu minimieren.

Zusammenfassend ist die Durchführung einer ultraschall gezielten Nervenblockade ein sicheres und exaktes Verfahren zur Diagnose und Therapie von neuropathischen Schmerzen. In der interventionellen Schmerztherapie wird dieses Verfahren immer häufiger angewendet.

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